Corporate Social Responsibility (CSR): Definition, Bereiche & Ziele 02.08.2022
Den Begriff Corporate Social Responsibility oder kurz CSR gewinnt in einer stetig globalisierenden Welt immer mehr an Bedeutung, da sie ein nachhaltiges Konzept darstellt, das die Moral und Ethik von Unternehmen hinterfragt und sie zum nachhaltigen Wirtschaften leitet.
In diesem Artikel erklären wir, warum eine gesellschaftliche Unternehmensverantwortung für eine nachhaltige Entwicklung so wichtig ist und was es mit dem Begriff CSR auf sich hat. Daneben erhältst du einen Einblick über die wichtigsten Verantwortungsbereiche, Ziele und welche Maßnahmen hierfür eingesetzt werden.
Inhaltsverzeichnis:
Warum ist CSR wichtig?
Die Globalisierung und Industrialisierung ist ein wahrer Segen für die Menschheit und bietet uns Wohlstand, viele Arbeitsplätze sowie eine globale Kommunikation und Zusammenarbeit. Allerdings bergen sie auch eine Kehrseite, die sich nachteilig für das soziale Miteinander in der Weltgesellschaft und für die Umwelt auswirken kann.
Zu den größten Problemen der Globalisierung gehören auf der einen Seite Armut, Menschenrechtsverletzungen und eine ungerechte Verteilung von Wohlstand. Auf der anderen Seite wird die Umwelt unverhältnismäßig belastet, was mit dem Klimawandel, Verlust der biologischen Vielfalt und der Verschmutzung der Weltmeere einhergeht.
Diese sozialen und ökologischen Folgeschäden lösen wiederum eine Wechselwirkung aus: Umweltschäden führen zu Hungersnöten und Armut, wohingegen ein Mangel an Grundbedürfnissen einen unangemessenen Umgang mit Schadstoffen und Industriemüll fördern.
Da Politik und Zivilgesellschaft diese schwierige Aufgabe nicht alleine meistern können, werden Unternehmen in die Verantwortung gezwungen und müssen sich den Auswirkungen ihrer Handlungen stellen. In diesem Zusammenhang kommt die CSR ins Spiel und ist wichtig, denn sie stellt einen zentralen Aspekt dar, das Unternehmen aktiv zum nachhaltigen Wirtschaften bewegt.
Die Definition von CSR
Was ist mit Corporate Social Responsibility (CSR) gemeint? Laut Definition beschreibt CSR die soziale Verantwortung von Unternehmen gegenüber der Gesellschaft.
Damit wird der Versuch unternommen, alle ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekte wie z.B. soziales Engagement, Klima- und Umweltschutz oder eine mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur einzuhalten. Auf diese Weise sollen Unternehmen ihren moralischen und ethischen Verpflichtungen in sämtlichen Bereichen nachkommen. Diese Form der Unternehmensverantwortung gilt sowohl für die Unternehmensführung als auch für die wirtschaftlichen Aktivitäten.
Um eine Transparenz der Maßnahmen zu gewährleisten, initiiert das Europäische Parlament 2014 die CSR-Richtlinie, welche in Deutschland im Gesetz (CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz) verankert ist. Aufgrund dieser Bestimmung müssen Unternehmen künftig ihre nicht finanziellen Tätigkeiten ausführlicher darlegen. Mithilfe dieser Berichterstattung soll sichergestellt werden, dass Endverbraucher mehr Informationen erhalten und Unternehmen sich intensiver mit Fragen wie Korruption, Menschenrechte und ökologischen Aspekten auseinandersetzen.
CSR steht für Corporate Social Responsibility. Foto: Depositphoto
Die zentralen Bereiche der CSR
Der innere Verantwortungsbereich
Der innere Verantwortungsbereich bezieht sich hauptsächlich auf interne Prozesse und Tätigkeiten. Dementsprechend legen sie die moralische und ethische Unternehmenskultur fest, welche jedoch ausschließlich auf interne Strategien und Strukturen greifen. Das Hauptgeschäft samt Gewinn des Unternehmens spielen dabei eine untergeordnete Rolle.
Der mittlere Verantwortungsbereich
Im mittleren Bereich werden Tätigkeiten erfasst, die zum eigentlichen Kerngeschäft zählen, jedoch auch auf die Verantwortungsbereiche Umwelt und Gesellschaft Einfluss nehmen. Diese Vorgänge sind für jeden zugänglich und steuern das Unternehmensimage und insofern auch dessen Erfolg.
Der äußere Verantwortungsbereich
Zu diesem Bereich zählen beispielsweise Sponsoring, Spenden, Wohltätigkeiten oder weitere freiwillige Tätigkeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In der Regel wird der Arbeitsalltag für die Abwicklung dieser Aktivität unterbrochen.
Ziele der CSR
Das übergeordnete Ziel der Corporate Social Responsibility ist die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen. Die Bereiche Soziales, Ökonomie und Ökologie stellen dabei die Bereiche dar, auf welche Einfluss genommen wird. Mithilfe von CSR soll ein Beitrag für mehr soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit geleistet werden.
Soziales
Soziale Gerechtigkeit steht im Fokus der sozialen Verantwortung von CSR und geht mit fairer Einkommensverteilung, Chancengleichheit und dem Erhalt des sozialen Systems einher. Bestimmte interne Methoden werden gerne genutzt, da sie als motivierend und mitarbeiterbindend gelten. Hierzu gehört beispielsweise ein öffentliches Bekenntnis gegen Sexismus, Rassismus und Diskriminierung in ihren unterschiedlichen Ausprägungen, der Support von Diversität und eine ausgewogene Work-Life-Balance.
Neben diesem sozialen Verantwortungsbereich stellt das soziale Engagement eine wichtige unternehmerische Strategie dar. Dementsprechend sind auf der äußeren Ebene Sponsoring, Spenden und Volunteering wichtig für die Seriosität und Transparenz gegenüber Stakeholdern. Diese Form des gesellschaftlichen Engagements wird auch Corporate Citizenship genannt.
Ökonomie
Im Bereich Ökonomie nimmt CSR in erster Linie Bezug auf einen gewissenhaften Umgang mit Finanzen. Dabei wird von den Unternehmen gefordert, dass sie mit niedrigen Kosten einen optimalen Nutzen und Bedarf für die Gesellschaft sicherstellen. Sie verpflichten sich somit, auf der ökonomischen Ebene kostendeckend zu wirtschaften und gleichzeitig aufrichtig gegenüber Stakeholdern zu sein. Dieser Prozess übt auch einen positiven Einfluss auf den Wettbewerb und Unternehmenserfolg aus.
Als gutes Beispiel für den ökonomischen Verantwortungsbereich von Corporate Social Responsibility ist die finanzielle Stütze der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der betrieblichen Altersvorsorge.
Ökologie
Die ökologischen Aspekte der CSR zielen auf ein umweltschonendes Wirtschaften ab. Dazu zählen Umweltschutz, der Erhalt von Ökosystemen, ein schonender Umgang mit Ressourcen sowie die Gewährleistung eines Arbeits- und Gesundheitsschutzes.
Maßnahmen der CSR
Um ein Unternehmen verantwortungsvoll und nachhaltig zu leiten, nutzen mittlerweile viele Arbeitgeber bestimmte Maßnahmen in den Bereichen Soziales, Ökologie und Ökonomie.
CSR Maßnahmen:
- soziales Engagement (Spenden, Sponsoring, Volunteering)
- Umweltschutz
- gerechte Einkommensverteilung
- mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur
- sparsamer Umgang mit natürlichen Ressourcen
- Nachhaltigkeitspotenziale aufdecken (z.B. Lieferketten, ESG-Bewertungen, Nachhaltigkeitsrisiken und andere Analysen über Plattformen wie EcoVadis oder ecotrek)
Kritik “Greenwashing”
Die CSR verfolgt zwar den Ansatz des nachhaltigen Wirtschaftens, dennoch melden sich auch immer wieder kritische Stimmen: Unternehmen wird oftmals vorgeworfen, unter dem Deckmantel von nachhaltigen Richtlinien und Tätigkeiten, lediglich Wettbewerb zu vermeiden, Employer Branding zu stärken oder das Hauptgeschäft ankurbeln zu wollen.
Mithilfe des Konzepts „Greenwashing“ täuschen damit Unternehmen ihre eigenen Stakeholder mit umweltschonenden Maßnahmen, um letztendlich doch nur mehr Profit und Erfolg zu erzielen.
Fazit zur Corporate Social Responsibility
Corporate Social Responsibility ist ein wichtiges und umfangreiches Thema, das sowohl von Unternehmen als auch von den Konsumenten beachtet werden sollte. Denn nur wenn ein Umdenken der Unternehmen stattfindet und sie die Verantwortung im sozialen, ökonomischen und ökologischen Bereich übernehmen, können Armut, eine ungerechte Wohlstandverteilung und der Klimawandel aufgehalten werden.
Um Unternehmen auf diesem Weg zu unterstützen wurde die CSR ins Leben gerufen um so zu zeigen, was die gesellschaftliche Unternehmensverantwortung vorgibt und regelt. Mögliche Maßnahmen von Unternehmen können beispielsweise ein sparsamer Umgang mit natürlichen Ressourcen, gerechte Einkommensverteilung oder eine mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur sein. Dennoch empfiehlt es sich, die unternehmerischen Maßnahmen zu prüfen, um nicht von „Greenwashing“ getäuscht zu werden.
Auch interessant:
Teile diesen Beitrag auf: