Arbeitgeber-Bewertung im Netz: Arbeiten Sie hier bloß nicht! 27.02.2015

Kantinenessen lecker, Kollegen nett, Chef blöd: Auf Bewertungsportalen liest man alles Mögliche über Arbeitgeber. Aber wie aussagekräftig sind solche Plattformen? Was Bewerber mit solchen Urteilen anfangen können.


Es war ein Desaster mit Ansage. Als sich Nina C.* bei einer Werbeagentur in Düsseldorf vorstellte, wusste sie vom schlechten Führungsstil der Chefs. Auf der Arbeitgeber-Bewertungsplattform Kununu hatte sie einige negative Erfahrungsberichte gelesen. Trotzdem bewarb sie sich – und sah in ihrem Bewerbungsgespräch den ersten Eindruck bestätigt: „Ich habe mich noch nie so respektlos behandelt gefühlt“, sagt die 40-Jährige.

Immer mehr Bewerber informieren sich im Netz über potenzielle Arbeitgeber – laut einer repräsentativen Umfrage des Hightech-Verbands Bitkom tut das jeder vierte Internetnutzer in Deutschland. Neben Kununu lassen Plattformen wie meinchef.de, jobvote.com und companize.com Arbeitgeber beurteilen, seit Mitte Januar ist auch das üppig finanzierte US-Portal Glassdoor in Deutschland am Start. Wer auf der Suche nach einem Job ist oder den Arbeitgeber wechseln möchte, sollte seine Entscheidung allerdings keinesfalls allein aufgrund der Bewertungen treffen, warnt Bewerbungsberater Jörg Hallberg.

Bei Kununu können Mitarbeiter, Auszubildende oder Bewerber detaillierte Berichte über ihre Erfahrungen in einem Unternehmen veröffentlichen. Außerdem wird die Firma in Kategorien wie Vorgesetztenverhalten, Work-Life-Balance oder Gehalt und Zusatzleistungen bewertet. Die Skala reicht von einem bis maximal fünf Punkten.

Kununu ist mit monatlich 1,1 Millionen Unique Usern die größte Arbeitgeber-Bewertungsplattform im deutschsprachigen Raum – und damit auch ein wichtiges Portal für Unternehmen, die ihr Image als guter Arbeitgeber pflegen wollen. Gegen eine monatliche Gebühr, die von der Größe des Unternehmens abhängt, können bewertete Firmen ihr Profil gestalten und offene Stellen ausschreiben. Kununu gehört seit 2014 dem Online-Netzwerk Xing, das durch den Zukauf sein Informationsangebot für Arbeitnehmer erweitert. Das sorge für mehr Transparenz auf dem Arbeitsmarkt, erklärt eine Sprecherin von Kununu.

Mehr Transparenz schützt zwar nicht immer vor bösen Überraschungen, aber der Fall von Frau C. zeigt, dass sich negative Bewertungen bestätigen können. Anstatt auf ihr Anschreiben einzugehen, arbeiteten die beiden Chefs im Vorstellungsgespräch einen Fragenkatalog ab, berichtet die Marketing-Expertin. Außerdem stellten sie Angaben aus ihrem Lebenslauf in Frage. „Das war so etwas wie ein Verhör, kein Bewerbungsgespräch“, sagt sie. Inzwischen hat sich die 40-Jährige selbständig gemacht und ist ihre eigene Chefin. Nach ihren Erfahrungen empfiehlt sie jedem Bewerber, sich auf Arbeitgeber-Bewertungsportalen vorab zu informieren.

Quelle: Handelsblatt

Weitere News

01.03.2022

Der Office Events Städte-Check: Lebensqualität in Ludwigsburg

Es ist endlich so weit: Du begibst dich das erste Mal auf Jobsuche, möchtest dich beruflich umorientieren oder nach einer längeren Zeit wieder in den Beruf einsteigen? Dann sind nicht nur deine beruflichen Kompetenzen ... mehr
21.12.2018

Weihnachten 2018 – das Jahr ging so schnell wie nie zu Ende

Weihnachten 2018 – das Jahr ging so schnell wie nie zu Ende. Große Aufgaben standen auf dem Jahreszettel, wie etwa die AÜG-Reform in Form von Equal Pay und die Änderung der Höchstüberlassungsdauer sowie das ... mehr
23.02.2024

Las Romanas im neuen Trainingsdesign dank Office Events

Las Romanas x Office Events... darauf ein dreifach donnerndes Helau! In diesem Jahr haben wir die Showtanzformation „Las Romanas" vom Ebersheimer Carneval Verein in Mainz gesponsert. Office Events konnte die ... mehr
01.08.2020

Erneutes Firmenjubiläum in der Niederlassung Ludwigsburg

Die Jubiläen der Firma Office Events P & B GmbH wollen in diesem Jahr einfach nicht abreißen. Unsere liebe Kollegin Kerstin Zimmermann vervollständigt nun seit 15 Jahren das Team Ludwigsburg, wofür wir ihr heute ... mehr
06.07.2017

Zeitarbeitsmarkt auf stabilem Niveau

Weitgehend stabil zeigt sich der Arbeitsmarkt im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung im Vergleich von März und April 2017: Laut jüngstem Bericht der Bundesagentur für Arbeit (BA) nahm die Zahl der Zeitarbeitnehmer ... mehr
13.05.2016

Folgen der AÜG-Reform - Diskussion auf dem Landeskongress der IGZ in …

In der Nacht zum Mittwoch einigten sich die Koalitionspartner nach längerem Streit auf neue Regelungen im Arbeitnehmerüberlassungsgesetz. Der IGZ-Landeskongress in Wiesbaden griff dieses Thema auf und diskutierte ... mehr