Zeitarbeit auf Erfolgskurs 06.05.2022
Wenn der Konjunkturwind auch nur mäßig weht, die Zeitarbeitsbranche segelt weiterhin auf Erholungskurs: Für die Zeitarbeitsunternehmen mit dem Bereich ausschließlich Arbeitnehmerüberlassung registrierte das Statistische Bundesamt im Februar insgesamt 718.000 Zeitarbeitskräfte. Für Januar 2022 meldet die Bundesagentur für Arbeit (BA) 709.800 Beschäftigte – das bedeutet für die Zeitarbeit ein Plus von 8.200 (1,2 Prozent) externen Beschäftigten im Vormonatsvergleich. Noch wesentlich besser fällt der Vergleich zum Vorjahr aus. Im Februar notierte das Amt 661.700 Zeitarbeitnehmer, also in 2022 ein Plus von 56.3000 (8,5 Prozent).
„Mit der Frühjahrsbelebung und den Lockerungen der Corona-Maßnahmen setzt sich die Erholung am Arbeitsmarkt fort. Allerdings wird die Entwicklung durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine gebremst.", erklärte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, mit Verweis auf den Gesamtarbeitsmarkt im April.
Die Nachfrage nach neuem Personal bewegt sich im April weiter auf hohem Niveau. 852.000 Arbeitsstellen waren bei der BA gemeldet, 223.000 mehr als vor einem Jahr.
Arbeitslosigkeit gesunken
Die Zahl der Arbeitslosen ist im April 2022 im Zuge der Frühjahrsbelebung gegenüber dem Vormonat gesunken, und zwar um 53.000 auf 2.309.000. Saisonbereinigt hat die Arbeitslosigkeit um 13.000 abgenommen. Verglichen mit dem April des vorigen Jahres ist sie um 462.000 geringer. Die Arbeitslosenquote sank von März auf April um 0,1 auf 5,0 Prozent und liegt damit ein Prozentpunkt niedriger als im Vorjahresmonat. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im März auf 2,9 Prozent.
Unterbeschäftigung rückläufig
Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 14.000 gesunken. Sie lag im April 2022 bei 3.060.000 Beschäftigten. Das waren 471.000 weniger als vor einem Jahr.
Kurzarbeit
Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten zu geprüften Anzeigen wurde vom 1. bis einschließlich 27. April für 120.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Februar 2022 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur für Arbeit in diesem Monat für 723.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Damit war sowohl die Inanspruchnahme von konjunktureller Kurzarbeit als auch die Zahl der Tätigen, für die Kurzarbeit angezeigt wurde, zuletzt rückläufig.
45,24 Millionen Beschäftigte
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung steigen weiter an. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im März 2022 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 87.000 gestiegen. Mit 45,24 Millionen Beschäftigten fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 735.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahm saisonbereinigt von Januar auf Februar 2022 um 77.000 zu. Im Vergleich zum Vorjahr ist sie im Februar nach Hochrechnungen der BA um 720.000 auf 34,24 Millionen Beschäftigte gestiegen. 7,12 Millionen Erwerbstätige hatten im Februar 2022 eine geringfügig entlohnte Beschäftigung, 257.000 mehr als im Vorjahresmonat. Darunter waren 4,04 Millionen ausschließlich und 3,08 Millionen im Nebenjob geringfügig entlohnt beschäftigt. Das Plus gegenüber dem Vorjahr geht weit überwiegend auf die im Nebenjob geringfügig entlohnt Beschäftigten zurück.
Nachfrage auf hohem Niveau
Die Nachfrage nach neuem Personal bewegt sich im April weiter auf hohem Niveau. 852.000 Arbeitsstellen waren bei der BA gemeldet, 223.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 10.000 erhöht. Der BA-Stellenindex (BA‑X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland – stieg im April 2022 um 2 auf 138 Punkte.
Ausbildungsstellen
Von Oktober 2021 bis April 2022 meldeten sich bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern 339.000 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Das waren 6.000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Von ihnen hatten im April noch 182.000 junge Menschen weder einen Ausbildungsplatz noch eine Alternative gefunden. Gleichzeitig waren 466.000 Ausbildungsstellen gemeldet, 33.000 mehr als vor einem Jahr. 291.000 waren von diesen noch unbesetzt.
Quelle: IGZ